Gestern Nachmittag ging es wieder zum
geliebten Rhein am linken Niederrhein.
Zielfisch war wie so oft der Zander. Drei Stunden aktives Faulenzen brachten leider nur einen Biss, welcher noch nicht mal verwertet und in Drill plus Landung verwandelt werden konnte.
Schon stellten sich einige Fragen:
Sind sie heute zickig?
Ist es unter diesen Umständen (Rheinpegel, Temperatur, Luftdruck) vielleicht der falsche Spot?
Wäre ein No-Acion Köder vielleicht besser?
und und und …
Doch es nützte alles nichts.
Selbst ein Spotwechsel brachte beim weiteren „Gummieren“ kein Glasauge an den Haken. Was nun?
Letzte Hoffnung war also das geplante Zanderwobbeln bei Nacht.
Gerade der Interval zwischen 22:15 und 23:45 Uhr gehört hierbei zu einer äußerst heißen Phase.
Gegen 20 Uhr stoßte Kollege Sven dazu, um mit mir gemeinsam in die Nacht hineinzuwobbeln. Bis 21:30 versuchten wir beide noch mittels diversen Gummifischen vergebens einen Stachelräuber zum Beißen zu überreden.
Als die Uhr gegen 22:00 lief, wechselte ich zugig auf einen Wobbler.
Schon nach den ersten paar Würfen wurde mein 11 cm langer, flachlaufender Wobbler von einem gleichgroßen Barsch attackiert.
Auch das noch!
„Ist der erste Fisch ein Barsch, ist der Angeltag für den A****“ lautet ein Sprichwort in Anglerkreisen.
Doch dieses mal sollte er an Wahrheitsgehalt einbüßen.
Nicht ganz 45 Minuten später war es dann soweit! Der hart erkämpfte Zander schnappte sich meinen Wobbler!
Die Freude war riesig, auch wenn mein nächtlicher Gesichtsausdruck dies nicht gerade wiederspiegelt.

Motivation loading!!
Die Stunde der Vampirjäger hat geschlagen! Weiter geht´s, auf zur nächsten Buhne!
Auf der nächsten Buhne euphorisiert angekommen, schmiss ich meinen Wobbler in Richtung Steinpackung und leierte diesen wie üblich langsam ein.
Nichts. Nächster Wurf war nun ziemlich zentral im Buhnenfeld platziert. Es dauerte keine fünf Sekunden des Einleierns.
„FIIIIIISCH“, rief ich.
Sven eilte herbei. Schnell machte ich meine bereits an der Stirn vorhandenen Kopflampe an und spürte auch im Rutenblank, dass es kein kleiner Zander sein kann, und ja! Ein starker Zander von 60+ wälzte sich vor der Steinpackung. YESSSS!
So schnell meine Euphorie neuen Wind bekam, schwand dieser auch wieder. Beim zweiten Wälzen des Zanders an der Oberfläche kam mir der gute Floating-Wobbler entgegen. MIST! …
Die nächsten 10 Sekunden schaute ich verdutzt und enttäuscht mit dem Wobbler in der Hand über den Rhein und murmelte vor mich hin.
„Das war ein Guter…“. Doch dann packte mich neue Motivation und ich schmiss dieses mal wieder in Richtung der Steinpackung.
Ich wollte gerade anfangen den Wobbler einzuholen, da spürte ich auch schon Widerstand.
Wieder hieß es: „FIIIIISCH. Jetzt ABER!“. Sven eilte erneut mit dem Kescher herbei, doch auch dieser Bursche verabschiedete sich kurz vor dem Keschern.
Womit hatte ich das nur verdient? Egal, der Zandertrupp ist vor Ort! Weiter geht´s!
Sven der eigentlich schon Feierabend machen wollte, konnte es kaum glauben und nahm motiviert seine Rute in die Hand und schmiss ebenfalls in Richtung Steinpackung. Er brauchte genau zwei Würfe, da rappelte es am anderen Ende der Schnur. „ICH HAB EINEN“, lautete es dieses Mal.
HAMMER! In weniger als 10 Minuten dreimal Fischkontakt, waaaaaaahnsinn!
Dieses mal bekamen wir den Vampir auch an Land. Sven durfte sich über seinen allerersten Wobbelzetti freuen.
An dieser Stelle nochmal ein dickes Petri Heil!

Wahrscheinlich durch all´ den Tumult, welcher auf dieser Buhne geschah, gab es danach keinen weiteren Fischkontakt an dieser Buhne.
Also zogen wir weiter, doch auch hier tat sich nichts mehr. Der Jagdinterval der Vampire schien wohl beendet, also beendeten auch wir unsere Vampirjagd.
Auch ein van Helsing hat mal Feierabend.
In diesem Sinne allen noch ein angenehmes Wochenende, tigh lines und Petri Heil!
Euer Kaspersio
Round Two!
Gestern ging es nochmal spätnachmittags zum Rhein.
Auf Gummifisch bekam lediglich Kollege Markus einen Zupfer, sonst waren vier Stunden Faulenzen ohne jeglichen Fischkontakt.
Mann mann mann, was waren die Glasaugen wieder zickig!
Gegen 22:00 Uhr montierten wir unsere Wobbler.
Als um 23:15 immer noch jede Spur vom Vampir fehlte, zweifelten wir schon ob es überhaupt nochwas gibt mit den Zettis an diesem Abend.
Dann entschieden wir uns zu der am vortägigen ergiebigen Buhne nochmal zurückzukehren, wo wir bereits schon um 22:15 Uhr gewobbelt hatte.
Und siehe da, zwei hart erkämpfte Stachelritter konnten wir doch noch aus dem Mondlicht gegen 23:25 Uhr herausleihern.
Dann gegen 1:00 Uhr bekamen wir noch zwei weitere Burschen an den Haken, sodass wir mit vier Wobblerattacken an dem recht schwierigen Tag doch noch zufrieden nach Hause fahren konnten.
Die Zander hatten alle eine nette Portions-Einheitsgröße. Sie waren nämlich zwischen 48 und 52 cmlang.
Zur sommerlichen Frittenzeiten eine ordentliche Durchschnittsgröße in NRW beim Spinnfschen wie ich finde.


Auch im Folgejahr 2016 war eine erste Wobblertour erfolgreich.
Padde und ich konnten einige Zander und vor allem eine brachiale Barbe überlisten.
Der Wobbler ist in Buhnenfeldern eindeutig die Waffe für raubende Nachtjäger.