Vor langer Zeit schlenderte ich an den Ufern des brachialen Flusses umher. Zusammen mit meiner Zanderkantrute, einer gefüllten Box bunter Gummifische und etwa drei Dutzend gewichtigen Jigköpfen wollte ich den berüchtigten Stromzandern der niederländischen Waal die Stirn bieten.
Ich erinnere mich nur noch vage an jenen Tag…
Spaß beiseite, so schlimm ist es nun wirklich nicht. Doch in der Tat ist mein letzter Besuch am holländischen Rhein bereits Monate her.
Nicht nur das plagende, massive Hochwasser, das zwei Monate lang uns Uferanglern einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, sondern auch diverse Verbandsarbeiten sowie universitäre Aufgaben, hielten mich von regelmäßigen Rhein-Meetings ab.
Trotz des gegenwärtigen Prüfungsstresses war die Sexyness des aktuellen Rheinpegels ein schlagfertiges Argument, um einen Spontantrip zur Waal mit Domenic zu verabreden.
Um 5.55 Uhr klingelte der Wecker, der mir ungewöhnlich viel Vorfreude und „Aufsteh-Motivation“ um diese doch recht unmenschliche Uhrzeit schenkte.
Endlich ging es wieder: „Auf, auf zum holländischen Rhein!“ Die Sehnsucht nach schnellem, bewegtem Wasser und knackigen Absinkbissen war enorm.
Am Spot in Echtfeld an der Waal angekommen, begrüßten uns ein perfekter Wasserstand, morgendliche Nebelschwaden und nahezu Windstille – optimale Voraussetzungen für die Angelei mittels Faulenzermethode. Man konnte so gerade mit Gummistiefeln bis zur Spitze der gewaltigen Kanaleinfahrt gelangen. Dieser Spot wurde wohl für zig Wochen aufgrund des Hochwassers zumindest nicht vom Ufer aus befischt.
Der geringe Angeldruck in der letzten Zeit versprach uns also eine hohe Bissfrequenz – hoffentlich.
Und in der Tat, der erste Biss lies nicht allzu lange auf sich warten. Ein strammer 60 Zentimeter langer Zander vergriff sich an einem schockfarbenen Actionshad.
Letztendlich konnte ich sechs Bisse in den ersten beiden Stunden verbuchen. Zwei weitere in den nächsten beiden Zeitstunden.
Auch Domenics Ausbeute mit fünf Bissen und drei Zandern konnte sich definitiv sehen lassen.
Drei Zander über 60 Zentimeter. So ein Ergebnis hat man beim Uferangeln an der Waal nicht alle Tage.
Ein super Flusszandereinstand 2018 wie ich finde. So darf es gerne in den kommenden Sessions weitergehen.
In diesem Sinne: Helau, Halt Pohl, Alaaf, Aloha und so weiter…
Euer Kas