Die meisten kennen sie. Verkrautete Seen, Teiche oder Tümpel. Wasserpest, Tausendblatt und weitere Pflanzen verwandeln das Gewässer im späten Frühling zu einem waschechten Unterwasserdschungel. Bereits nach dem Auswurf des Blinkers und der ersten Kurbelumdrehung hängen gefühlt fünf Kilo Salat am Haken. Viele meiden zu jener Zeit – ab Mitte Mai / Anfang Juni – diese Gewässer und stellen ihren Zielfischen in anderen, krautärmeren Revieren nach.
Ich wollte mich der Herausforderung und Mission „Kraut-Tinca“ stellen und überlegte mir zusammen mit meinem Kumpel Tim eine Taktik.

SCHRITT 1 DER WURF-ENTKRAUTER
Basteln eines „Wurf-Entkrauters“. In diesem Fall eine neues Grillbürste (2,99 Euro bei Lidl) und große Circle Hooks aus dem Dorschangelbereich.

SCHRITT 2 WORK AND PLEASURE
Nun heißt es zunächst einmal Ackern. Werfen, werfen, werfen. Der Spot muss vom Kraut befreit werden. Auch ist es wichtig, krautfreie Bahnen bis zum Ufer zu ziehen, damit auch der Drill so krautfrei wie möglich gestaltet werden kann.

SCHRITT 3 FEEDING
Nun heißt es Füttern. Sechs apfelsinengroße Futterbälle mit gequollenen Hanfkörnern, Kichererbsen, Sonubaits Worm Fishmeal sowie ein wenig süßem Futter kommen auf den krautfreien Spot.

SCHRITT 4 WAITING GAME
Nun ist warten angesagt. Nach der Aktion wagte ich gleich einen Ansitz. Erfolgslos. Selbst nach acht Stunden des Ansitzens bekam ich nicht einen, einzigen Anfasser. Kurios.

SCHRITT 5 ONE DAY LATER – SUCCESS
Wer einen Tag nach dem „Malochen“ und Füttern einen Ansitz wagt, der kann wortwörtlich Sternenstunden erleben. Am Tag nach meiner „Entkrautaktion“ fütterte ich bis auf das Futter in meinem Dura-Method Feeder – den Tinca-Fallen – nichts.

Ich bekam innerhalb von sechs Stunden acht Bisse auf dem krautfreien, vorgefütterten Spot.
Die Aussteigerrate am Barbless Hook hielten sich mit zwei Fischen glücklicherweise in Grenzen. Jedoch ist es ratsam beim Angeln im Kraut einen Widerhaken zu verwenden, um die Aussteigerrate beim kurzzeitigen Festsitzen des Fisches im Kraut zu minimieren.

Mit sechs solcher Schönheiten hat sich der Aufwand mehr als gelohnt. Das Streckenfangen im Unterwasserdschungel bedarf ein wenig Schweiß, die Freude über einen erarbeiteten Fisch ist dafür umso größer.
Probiert´s doch mal aus!
Euer Kas

Hier die Erfolgsmontage:
